Räuber und Gendarm

Es ist der 19.07, die Sonne glüht auf das Bahnhofgelände herab, über den Gleisen flimmert die Hitze, überall Menschen mit kurzen Hosen, die sich Luft zufächeln und irgendwie vor der gleisenden Hitze entkommen wollen. Und zwischen all dem ein Pack von 26 Schülern zu dem auch noch 2 Lehrer namens Herr Sterzelmaier und Frau Spiller dazugehören. Auch Klasse 8A genannt. Unser Ziel: Das Polizeipräsidium Göppingen.

Im Gegensatz dazu, dass manche von diesem reis aus nehmen wollen, konnten wir es kaum erwarten nach der zweistündigen, heißen Fahrt mit dem Zug dort anzukommen. Wir durften uns nämlich darauf freuen, dass ein Kumpel unseres Klassenlehrers uns ganz privat einen Einblick in das Leben eines Polizisten gewährte. Eine ganze Polizeimontur – Ausrüstung – durften wir anprobieren. Von Helm, kugelsicherer Schutzjacke, Bein – und Armschoner bis hin zum Schlagstock war alles dabei. Aus so manchem Gauner wurde ein waschechter Polizist (siehe Bild). Sogar die eisernen Handschellen durften wir anprobieren. Damit ging der Wunsch eines so manchen Schülers in Erfüllung. Was man nicht außer Acht lassen darf ist, dass die Polizisten mega durchtrainiert sind. Das Bild jenes dicken Sheriffs, der schnarchend auf seinem Stuhl neben der offenstehenden Gittertür seines „Knastes“ schläft, verblasst sofort, wenn man sieht wie die Polizisten wie im Film kämpfen und sich mit gezielten Griffen wehren und verteidigen. Bei einer Show machten diese durchtrainierten Polizisten in einem rasenden Tempo Flick Flacks über die gesamte Wiese. Sie machten Saltos über ein Auto, an dem sie sich mit noch anderen halsbrecherischen Übungen ausprobierten. Richtig krass! Neben solchen Auftritten gab es auf dem Fest noch fruchtige Getränke und leckeres Essen, mit dem wir uns reichlich stärkten. Außerdem gab es Stände an denen man Dinge, wie Frisbeescheiben erwerben konnte. Es war alles dabei, was zu solch einem Polizeifest dazu gehört. Der Polizeihubschrauber kreiste über dem Präsidium und den Festzelten als würde sich mitten in der Menge ein listiger Verbrecher aufhalten. Mit den Leuten aus unserer Klasse sollte man das vielleicht nicht außer Acht nehmen, aber für solche Fälle ist eigentlich unser Klassenlehrer zur Stelle. Zusammen sahen wir uns auch noch die Show der Polizeipferde an. Von nichts lassen sich die anmutigen Tiere abschrecken. Bei einem Knall oder Schuss zucken sie nicht mal mit der Wimper. Auch bei einer aufbrausenden, lauten Menschenmenge bleiben sie stets ruhig und gelassen. Hindernisse überwinden sie mit einem Klacks und diese eigentlichen Fluchttiere gehen sogar durchs Feuer. Polizeipferde! Wunderbare Tiere, die blind ihrem Reiter vertrauen. Als die Sonne schon zwischen den Blättern der Bäume hindurch schien, beschlossen wir uns auf die Heimreise zu machen. Doch damit war das Abenteuer noch nicht beendet. Quer ging es durch die Stadt, kein Hindernis war zu groß für die gut gelaunte Truppe. Es wurde viel gelacht und geredet. Alle hatten Spaß, Lehrer und Schüler. Wir alle als Klasse wuchsen noch mehr zusammen als wir es sowieso schon waren. Spät abends kamen wir am Ditzinger Bahnhof an. Wir waren zwar erschöpft, aber es war ein wunderschöner Tag mit vielen Erfahrungen und Erlebnissen. 

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